Ein Universalnetzteil sollte eigentlich jeder daheim haben: Oft gibt es dazu ein Dutzend unterschiedlicher Stecker und ein halbes Dutzend wählbarer Spannungen – passend für etliche Geräte, gut für den Notfall. Aber Vorsicht: Sie bieten in der Regel nur „Standardspannungen“ und haben das Potenzial, Geräte endgültig zu zerstören, zu bricken, wie es heute so schön heißt.
Spannungen und Anschlüsse
Die meisten Universalnetzteile liefern Spannungen bis 12 Volt in fixen, üblichen Stufen – etwa 3, 6, 9 und 12 V, wie das ziemlich alte Gerät oben im Einstiegsbild. Moderne Geräte liefern in der Regel auch Einstellungen für die typischen 5 Volt von USB-Anschlüssen. Übrigens: Notebook-Universalnetzteile sind hier explizit nicht gemeint, die liefern natürlich deutlich höhere Spannungen und Stromstärken. Apropos …
An Stromstärke sind 1 bis 3 Ampere üblich – je mehr, desto universeller. Im Grundlagen-Artikel wird es ja oft genug wiederholt: V muss exakt stimmen, A darf beim Netzteil höher sein – mehr Ampere ist also grundsätzlich erstmal gut.
Dritter wichtiger Punkt: die mitgelieferten Stecker. Die gängigen runden Stecker liefern so ziemlich alle Produkte. Es lohnt sich aber, auch auf USB-Stecker und bestenfalls Stecker für lose Kabel zu achten. Gerade letztere sorgen für noch viel mehr Einsatzbereiche.
Es gibt aber durchaus auch Universalnetzteile, die stufenlose Volt-Einstellungen erlauben – und damit schon in Richtung Labornetzteil gehen. Die Dinger eignen sich wunderbar für gelegentliche Bastelarbeiten. Als Gerät für den produktiven Betrieb normaler Haushaltsgeräte würde ich sie nicht empfehlen, weil die folgende Warnung gleich doppelt gilt.
Vorsicht!
Viele moderne Universalnetzteile haben keine so hübschen, gut greifbaren Stellschalter wie das Gerät im Einstiegsbild. Stattdessen ist so ein kleines Rädchen zu finden, das mit einem Schraubendreher oder sowas gedreht werden muss. Das sieht unkomfortabel aus, ist unkomfortabel und ein super Sicherheits-Feature! Was ich meine? Das Netzteil von oben hat zum Beispiel vor gut zehn Jahren eine recht gute Digitalkamera geschrottet – weil ich Depp versehentlich 9 statt 6 Volt eingestellt hatte. Dunkler Raum, Gerät lag falsch rum, fahriger Anwender, dumm gelaufen …
Ein stufenlos einstellbares Netzteil ist da noch wesentlich gefährlicher. Ein Beispielgerät stelle ich hier vor. Es liefert 3 bis 24 Volt bei max. 3 Ampere und kommt mit USB- und Rundsteckern sowie einer Kabelklemme. Das ist verlockend, aber der Regler rastet noch nicht mal ein und ist ziemlich empfindlich – kaum anzunehmen, dass die Einstellung im Alltag auf Dauer Bestand hätte.
Dennoch verlockend, denn: Geräte wie Ventilatoren lassen sich damit natürlich durchaus auch mal über der Spezifikation betreiben, wenn man mal kurzfristig mehr Wind haben möchte 🙂 Das sollte man natürlich nicht machen, weil das Gerät zumindest bei längerem Betrieb Schaden nehmen wird. Aber im Bastelbereich kann es dann eben als günstiger Ersatz für Labornetzteile genutzt werden, auch wenn die natürlich mehr leisten.
Worauf beim Kauf achten?
Wie immer, hier ein paar Punkte, auf die Ihr beim Kauf achten könnt:
- Spannungsbereich
- Mögliche Spannungen
- Maximale Stromstärke
- Ausgangsleistung in Watt oder Voltampere
- Stecker
- Eingangsspannungen, falls Nutzung im Ausland relevant ist
- CE-Kennzeichnung – verpflichtend, (meist) ungeprüft, bestätigt von EU geforderte Sicherheit
- GS-Kennzeichnung – freiwillig, geprüft durch TÜV, Dekra, VDE, bestätigt Sicherheit nach deutschen Gesetzen
- Möglichkeit, das Netzteil anzuschrauben
- Kabellänge
- Art der Schalter für Spannungen
Einen guten Artikel zu den Kennzeichnungen findet Ihr bei China-Gadgets.de. Ein Beispiel für ein hier eher nicht übliches TÜV-PSE-Zertifikat, findet Ihr ganz unten im Artikel zu USB-Netzteilen.
Und wenn Ihr bezüglich Volt, Ampere, Watt und Voltampere noch Fragen habt, schaut in den Grundlagenartikel.
Ich vertraue immer noch auf die alten Trafo-Netzteile von Früher mit analogen Volt/ Ampere Anzeige und variabler Einstellung, da diese wesentlich robuster und langlebiger sind. Viele funktionieren Heute noch so gut wie am ersten Tag und selbst wenn einmal Nicht, sind Sie relativ leicht zu Reparieren. Damals verwendete man auch noch hochwertigere Bauteile – made in Germany. Viele dieser Geräte waren sogar HF Fest, was Aktuell oftmals nur noch mit wesentlich teueren Linear Netzteilen erreicht werden kann, für mehrere Hundert Euro. Die China Böller im Netz sind deshalb für den Hintern, wenn es um Qualität geht.