Mit einer Spannung von 0 bis 30 Volt und einer Stromstärke von 0 bis 10 Ampere dürfte das PeakTech 6226 für die meisten Bastelarbeiten ausreichen. Gerade bei einem Labornetzteil ist aber noch eine andere Frage von Belang: Wie vertrauenswürdig ist das Teil? Schließlich können solche Geräte auch Schäden anrichten.
Features
Doch zunächst zu den Features, hier der Überblick:
- 0 – 30 Volt, einstellbar in 10-mV- oder 1-V-Schritten
- 0 – 10 Ampere, einstellbar in 10- oder 100-mA-Schritten
- 4-stellige Anzeige
- Ausgang deaktivierbar
- Separater GND-/Masse-Anschluss
- Schutz bei Überspannung, Kurzschluss, Überhitzung
- Krokodilklemmen liegen bei
Die Bedienung ist simpel: Knöpfe drücken, um zwischen Grob- und Feineinstellung zu wechseln, drehen, um die gewünschten Werte einzustellen. Und über den Output-Knopf lässt sich der Ausgang komplett deaktivieren. Die Verarbeitung ist solide, die Anschlüsse sind für normale 4-mm-Bananenstecker.
Nun gibt es etliche ähnliche Geräte von vielen vielen Herstellern. Dass so ziemlich alles in China gefertigt ist, dürfte eh klar sein. Aber grundsätzlich gibt es für derart generische Geräte drei unterschiedliche Anbieterarten: Rein chinesische Anbieter, die oft alles mögliche an Elektrogeräten vertreiben oder herstellen. Zudem deutsche Handels- und Marketingunternehmen, die ebenso großzügig alles verkaufen, was sich zu lohnen scheint und bisweilen eigene Logos verkleben lassen.
Hinter PeakTech steckt hingen die PeakTech Prüf- und Messtechnik GmbH, ein ISO-9001-zertifizierter Spezialist aus Ahrensburg mit eigenen Entwicklungen. Das ist freilich kein Garant für großartige Qualität, aber durchaus für Sicherheit nach EU-Richtlinien. Auch gibt es einen richtigen Ansprechpartner, der nicht nur Ahnung von Handel, sondern auch von Technik hat. Dieser Hintergrund sorgt zumindest bei mir für deutlich mehr Vertrauen.
(Nebenbei: Auf Tutonaut.de habe ich einen ausufernd langen Artikel über Hitzetransferpressen geschrieben – auch da gab es exakt diese drei Anbieterarten. Mangels Verfügbarkeit musste ich mich da für einen dieser Universalhändler mit eigenen Logos entscheiden – das Gerät ist nicht schlecht, aber man sieht schon, dass für die Entwicklung kein deutscher Maschinenhersteller verantwortlich war.)
Kurzum: Das PeakTech 6226 ist ein gutes Einsteigergerät, dessen hoher Preis sich nicht in Features bemerkbar macht, sondern in Qualität und Vertrauen. Nachtrag: Scheint bei Amazon jüngst nicht mehr verfügbar – die 6227-Variante kommt auf weniger Ampere, mehr Volt und hat zusätzliche USB-Anschlüsse. Auch nicht schlecht 😉
Zur Einordnung des Preises: Bei Amazon bekommt man unter der Marke NANKADF (laut Geräteaufkleber eher Wanptek …) ein Gerät mit den gleichen Leistungsdaten plus USB-Port für den halben Preis, von einer Firma, die laut Amazon-Händlerseite in China residiert, laut einiger Unternehmensdatenbanken jedoch in Spanien, jeweils unter dem handlichen Namen shenzhenshizhichengdianzikejiyouxiangongsi. Eure Entscheidung 😉
Ich habe einen defekten 6225 A (https://www.peaktech.de/PeakTech-P-6225-A-DC-Schaltnetzgeraet-0-30V-0-5A/P-6225-A) bekommen. Das ist der kleinere Bruder (5 Ampere, gleiche Anleitung).
Der Spannungswahlschalter auf der Geräterückseite stand auf 110 V (https://www.peaktech.de/media/a6/ac/e2/1643206911/6225A_R%C3%BCck_Freigestellt.jpg). Das fanden die Elkos nicht so gut. Zum Glück hat die Sicherung weiteren Schaden verhindert. Mit Transplantaten aus PC-Netzteilen verrichtet es wieder seinen Dienst.
Diesen Schaltplan habe ich erst eben gefunden https://www.mikrocontroller.net/attachment/448705/Peaktech_6225A.png